03.04.2006

Die Erotikbranche Part I

Die Menschen in der Erotikbranche

Woran denken Sie bei dem Satz „Die Menschen in der Erotikbranche“?
An Sexshopbesitzer? An Pornodarstellerinnen, an Prostituierte?
Viele Menschen haben ein zu eng gefasstes Bild der Erotikbranche. Durch meine Arbeit als Erotik Business Coach habe ich eine Vielzahl an Menschen kennen gelernt, die im Bereich der Erotik/Sexualität tätig sind. Ich habe diese Menschen bei unterschiedlichen Veranstaltungen kennen gelernt: durch meinen Erotischen Salon in Berlin, eine Talkshow zu den Themen Erotik und Sexualität; durch den Besuch von Seminaren, Messen und Events in diesem Bereich; durch den von mir angebotenen Stammtisch der Erotikbranche in Berlin, aber auch durch mein Coaching von Menschen, die sich beruflich mit diesem Themenbereich beschäftigen.
Mir ist aufgefallen, dass in dieser Branche drei Gruppen von Menschen zu finden sind:

Die Arbeiterinnen, die Kreativen und die Geschäftsleute

Die Arbeiterinnen
Die Arbeiterinnen, denn es sind zumeist Frauen, findet man meist in der Pornobranche oder im Prostitutionsgewerbe. Diese Menschen haben aus den unterschiedlichsten Gründen für sich keinen anderen Weg gefunden, Geld zu verdienen. Frei nach dem Motto: „Ich war jung und brauchte das Geld“. Sie machen mit, weil sie keine ausreichende Schulbildung haben, oder weil sie das Geld, das sie dort verdienen, mit keiner anderen „seriösen“ Tätigkeit verdienen könnten. Eine innere Ausgeglichenheit oder wirkliche Zufriedenheit findet man bei diesen Menschen selten, auch wenn viele behaupten, sie seien zufrieden mit ihren Job. Nur die wenigsten sehen diese Arbeit als ihre wahre Berufung. Ein großer Teil dieser Arbeiterinnen schlägt sich damit durch. Der andere Teil lebt davon ganz gut im Rahmen der jeweiligen Verhältnisse, nur wenige machen Karriere:
Eine Frau wird als Porno-Star gefördert, bzw. baut sie sich selbst als Marke auf und startet dann vielleicht sogar eine eigene Porno-Produktion, so wie es bei Theresa Orlowski der Fall war. Manche steigen aus, suchen und finden für sich einen neuen, ganz anderen Weg. Andere wiederum schaffen den Ausstieg nicht, machen immer mehr mit, weil sie keine andere Wahl mehr haben. Denn wer in der Pornobranche arbeitet hat es schwer, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten. Auch wenn die Gesellschaft immer offener wird, so bestehen doch meist Vorbehalte gegenüber den Pornodarstellerinnen und Prostituierten.
Für Prostituierte gibt es im Falle eines gewünschten Ausstiegs konkrete Anlaufstellen: wie zum Beispiel den Verein Hydra e.V., eine Beratungsstelle für Prostituierte.


Fortsetzung folgt...