Und dann war da noch ...

bei einem Netzwerktreffen der Erotikbranche:

Der Kulturhistoriker, der ausserdem eine kaufmännische Lehre hinter sich hat, der auf einmal zu Filmproduzenten Kontakt bekam und nun Marketing und Vertrieb leitet für eine kleine Pornofilmfirma.

Der ECHTE Pornodarsteller (wie er selbst betont), der seit 5 Jahren in diesem Gewerbe aktiv ist und in über 130 Filmen mitgespielt hat. Er möchte eine Pornowelt erschaffen, die FÜR FRAUEN gemacht ist.

Die Hausfrau, die beschloss, als Heilmittel gegen ihre manische Depression sich als Hure selbständig zu machen. Und nun nach einem guten Start in dieser Branche ihr erstes Buch herausgebracht hat. Wenn man sie so sieht, eine attraktive, liebevolle Mittfünzigerin, traut man ihr auf den ersten Blick diesen Mut, diese Entschlossenheit, gar nicht zu. Aber genau das hat mich an ihr beeindruckt! Ein Vorbild für all die Frauen, die glauben, mit 50 sei die Sexualität vorbei.

Sex sells ... not any more

Wie ich einem Artikel entnahm, scheint es unter Jugendlichen so zu sein, dass Erotik in der Werbung nicht mehr so angesagt ist. Gründe werden nicht mehr dafür angegeben. Zwischenzeitlich fragte ich mich auch schon, ob die "sexistischen" Anzeigen nicht mehr laufen, oder ob ich sie schon lange nicht mehr wahrnehme. Wenn ich mir die Fotos anschaue, die in diesem Artikel erwähnt werden, dann scheint es sie immer noch zu geben. Wobei man sicherlich immer wieder streiten wird, was als sexistisch bezeichnet werden kann und was nicht.
Die Männer werden ja seit einigen Jahren auch vermehrt nackt dargestellt. Was mir als Frau natürlich gefällt ;-) Früher waren Essstörungen ja ein typisch weibliches Problem, seit einigen Jahren holen aber auch dort die Männer auf. In dem Streben, optisch der Norm nachzueifern, die uns in Werbung etc. vorgeführt wird, holen die Männer also auf. Welch Trost: endlich Gleichberechtigung!
Süddeutsche Zeitung - online

Nicht das, was Sie denken...

Es gibt eine neues Erotik-Print-Magazin... Nein, nicht das, was Sie vielleicht denken... Nicht noch so etwas wie Praline oder Coupe oder Playboy.
Nein, Anja Braun, eine mutige Frau aus Hannover, hat sich auf den Weg gemacht, den Porno-Magazinen etwas stilvolles entgegen zu setzen: Das Feigenblattmagazin.
In jedem Heft haben die veröffentlichten erotischen Fotografien und Geschichten einen eigenen Schwerpunkt. Das erste Heft widmete sich dem Thema (wie könnte es auch anders sein?!) "Das erste Mal", die zweite Ausgabe den "Spielen" und die dritte Ausgabe widmet sich der Frage: "was ist sexy?"
Jenseits von Porno-Glamour soll die Lust an der Lust wiederbelebt werden, für "normale" Menschen, die neugierig sind auf die Erotik und die sinnlichen Begierden.

Ich bewundere das Engagement und die Einsatzbereitschaft von Anja Braun und wünsche ihr viel Erfolg und dass sie es schafft, sich mit dem Magazin im Zeitschriftendschungel durchzusetzen.

Das Feigenblatt gibt es per online-Bestellung, vor Ort in ausgewählten Erotikläden und in vielen Bahnhofsbuchläden: Feigenblatt-Magazin

Frauen glücklich machen

Ich lasse mich doch immer wieder gerne überraschen. Ich hatte mich ja schon gefragt, ob es denn überhaupt noch etwas gibt, was es nicht gibt auf dem Markt der Erotikspielzeuge... Etwas ganz neues, etwas noch nie dagewesenes. Und siehe da, es gibt tatsächlich etwas neues: Der Oraltrainer, erdacht, damit Frauen nicht mehr als Sextrainingsobjekt fungieren müssen:

Oraltrainer bei Joydivision

Schluss mit Trainingsstunden, nein, Mann kann jetzt jederzeit trainieren, auf der Toilette, beim Spülen, beim Autowaschen... und alles nur, um frau glücklich zu machen. Manche mögen behaupten, die Männer sollten doch an den Frauen üben, aber ich sage: gebt den Männern was zum spielen und trainieren! Man könnte ja auch noch Wettbewerbe veranstalten, wer kann am längsten?

Es gibt da ja auch noch die Fickmaschinen (gibt das dafür eigentlich auch ein seriöses Wort?). Wenn ich mir so anschaue, was sich die Männer einfallen lassen, um Frauen glücklich zu machen, frage ich mich, ob sie überhaupt noch dazu kommen, mit ihren Frauen Sex zu haben?
Und ob sie wissen, was Frauen sonst noch wollen, ausser "hart rangenommen" zu werden?

Zahlen, Schätzungen, Vermutungen

"Nach vorsichtiger Schätzung leben in Deutschland eine Million Männer in zwei Welten: Sie sind verheiratet, haben Kinder und führen parallel dazu eine homosexuelle Beziehung. "
(Bettina von Kleist: Mein Mann liebt einen Mann)

"Etwa 100.000 Menschen in Deutschland sind intersexuell"
(Ulla Fröhling: Leben zwischen den Geschlechtern)

Schätzungsweise 1-2 % der Menschen sind asexell
(http://de.wikipedia.org/wiki/Asexualität)

Hildesheim...

Armes Hildesheim: 100.000 Einwohner und davon 200.000 Singles...

sexuelle Vielfalt

Es gibt Heterosexuelle, Bisexuelle, Homosexuelle.
Hetero-, bi- und homosexuelle Asexuelle...
Sadomasochisten, Fetischisten vielfältigster Art und Objektsexuelle...
Es gibt sexuell monogame Menschen und sexuell polygame Menschen...
Manche Menschen lieben nur einen Menschen zu einer Zeit, andere lieben auch mehr als einen...
Es gibt offene Beziehung und Seitensprünge...
Es gibt Frauen, Männer, Transmänner, Transfrauen, Transsexuelle und Zwitter...
Manche leben ihre Neigungen schon immer und für immer, manche entdecken sie erst später im Leben, manche geben sie später im Leben wieder auf...
Bei manchen ist es vom Partner abhängig, wie sie ihre Sexualität leben.... bei anderen wiederum nicht...
Manche mögen es nur drinnen, manche aber auch draussen, mit oder ohne Zuschauer...
Was bitte schön ist eigentlich "normale Sexualität"???