03.05.2006

belle et fou - ein Bericht über die Vorpremiere

Seit Monaten schon werben große Plakate für die neue Erotik-Show in Berlin. Auch mich machte es natürlich neugierig, was sich hinter diesem Konzept versteckt, zumal wochenlang keine Informationen über die Show auf der Website zu finden waren.Am letzten Freitag war ich dann zur Vor-Premiere eingeladen. Ergänzend sei gesagt: es war eine noch nicht fertige Show, die uns dort geboten wurde, sondern war nur eine Vorpremiere. Das kleine Theater im Spielcasino ist extra dort gebaut worden, es ist klein, stilvoll und gemütlich. Die Servicekräfte in „belle-et-fou“-Dress gekleidet sind sehr aufmerksam und freundlich. Der Vorspeisenteller beinhaltet kleine Leckereien aus Lachs, Kaviar und Gänseleberpastete.Gespannt erwarten wir den Beginn der Show. Drei Frauen, die auch schon als Schattenfiguren auf den Plakaten zu sehen waren, machen den Anfang. Dann geht es weiter mit insgesamt ca. 20 Männern und Frauen, die gekonnt komplexe und einfallsreiche Choreografien präsentieren. Aber was fehlt ist die Erotik, das Knistern, die Sinnlichkeit. Vielleicht ist noch zu sehr die Anstrengung der Proben in den Tänzern vorhanden.Zwischen den Tanzstücken sehen wir von einem Paar um 50 einen öffentlichen Streit inszeniert: Szenen einer Ehe. So werden die Stimmungen und Themen der beiden auf der Bühne präsentiert. Anfangs sind die Szenen einer 30-jährigen Ehe witzig und unterhaltsam, doch irgendwann werden sie melancholisch und traurig. Passend dazu werden per Projektionen Szenen aus Berlin gezeigt, über Krieg, Trümmer, Mauerbau bis hin zum Mauerfall. Sicherlich interessant, aber was hat das alles noch mit einer Erotik-Show zu tun? Gegen Ende der Show wird zum Glück die Stimmung des Paares wieder leichter und humorvoller. Die Tänzerinnen sind zwar häufig mit nacktem Busen zu sehen, aber ein erotischer Funken springt bei den sehr schlanken Frauen nicht gerade über.Die Kostüme sind aufwändig und phantasievoll inszeniert, die Tanzenden sind gut, das Ehepaar ist unterhaltsam, der Service ist gut, das Essen ist lecker.
Fazit: Ein netter unterhaltsamer Abend, aber eine Frage bleibt: wo ist die knisternde Erotik?

http://www.belle-et-fou.de

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Silke, lustigerweise waren wir am selben Tag in eben dieser Vorpremiere... *uns gar nicht gesehen* Uns ging es ähnlich. Waren zwar nur Ausschnitte, aber wo war da eine mondäne, rauchige Atmosphäre angelehnt an die Salonkultur der Twenties? War aalglatt und nett, aber nicht erotisch... Der Marktauftritt gefällt mir nachwievor, aber... Essen und Service waren wirklich gut! LG, Antje