26.10.2009

Rückblick: Erophil & Pornfilmfestival in Berlin

Endlich sind die zahlreichen Events in Berlin vorbei und man kann sich wieder auf die eigene Arbeit konzentrieren ;-)

Zur Erophil: ich hatte die Ehre, die erste Diskussion der Erophil moderieren zu dürfen. Thema war: Erotikliteratur und Zensur. Ich war ja ein bißchen aufgeregt vorher, weil ich die Referenten (im Gegensatz zu meinen eigenen Veranstaltungen) noch nicht kannte. Aber alle waren locker, unterhaltsam und hielten sich weitgehend an den zeitlichen Rahmen. Der Medienrechtsanwalt Holger von Hartlieb erläuterte die rechtliche Grundlagen zum Thema Zensur, Joachiam Bartholomae vom Männerschwarm-Verlag in Hamburg schilderte seine leidvollen Erfahrungen mit den staatlichen Institutionen, Krischan Schoeninger vom Berliner Verlag Erozuna berichtete zum Thema Erotikliteratur und Zensur im Internet. Es wurde viel gelacht über die Absurditäten bei der Verfolgung erotischer Literatur, auch wenn die Prozesse an sich sicherlich für die Beteiligten, besser: Verfolgten sicherlich nicht so lustig war. Aber im Nachhinein erweist sich manche Tragodie dann halt auch als Komodie ;-)

Die Veranstaltung im Ganzen litt ein wenig unter organisatorischen Kinderkrankheiten und kurzfristigen Absagen von Referenten. Ausserdem wurde die erophil immer als kleiner Ableger des Pornfilmfestivals betrachtet und von daher von machen Institituionen wie z.B. dem französischen Konsulat abgelehnt.
Die Besucherzahlen hielten sich auch sehr in Grenzen, man kann nur wünschen, dass die Veranstaltung beim nächsten Mal mehr Zuspruch erhält, vor allem in der Presse, die die erophil fast komplett aussen vor gelassen hat. Vielleicht hilft beim nächsten Mal ein grosser, angesehener Vertragspartner, diese Medienverweigerung zu umgehen.

Das Pornfilmfestival war wie immer gut besucht, auch wenn diesmal die Filme nur in einem Kino gezeigt wurden und nicht wie in den Jahren vorher in mehreren. An den alten und neuen Programmen konnte man sehen, dass die Anzahl der Sponsoren sich um die Hälfte reduziert hatte. Vermutlich eine Folge der Finanzkrise...
Ich war aus zeitlichen Gründen nur beim Film und der Verleihung der Preise der Nachwuchsregisseurinnen anwesend. Der Film von Petra Joy war sehr interessant, auch wenn durch den persönlichen Kontakt mit ihr natürlich inhaltlich nicht nur Neues für mich dabei war.
Die Filme der Nachwuchsregisseurinnen waren sehr unterschiedlich, von künstlerisch bis dokumentarisch, alle mit ganz unterschiedlichen Inhalten und Ansprüchen. Es waren ja keine explizit erotischen Filme, sondern beantworteten nur die Frage: was ist für Dich erotisch?

Ich wünsche allen Veranstaltungen, die von engagierten Frauen und Männern hier in Berlin mit viel Kraft, Herzblut und Liebe zum Thema Erotik/Sexualtität, dass im nächsten Jahr ihre Veranstaltungen weiterlaufen können und weiterhin viele Menschen berühren können!

Jetzt im November stehen meine eigenen drei Veranstaltungen an, mehr Infos dazu unter www.erotischer-salon.de

1 Kommentar:

steffi hat gesagt…

Hallo Silke
Anderer Ruückblick auf Pornfilmfestival hier (leider auf französisch) : http://berlin-sur-scenes.blogspot.com/
Stéphanie